In einem weiteren sehr engen Spiel setzte es für das Frauen 1 in Renens eine 1:0-Niederlage ab. Das Team konnte erneut mit seiner kämpferischen Leistung zufrieden sein, haderte am Ende aber mit dem Ausnützen der eigenen Chancen
Erneut war es beim Spiel in Renens eine verkehrte Welt: Das Heimteam trat zu Beginn sehr selbstbewusst auf und versuchte die Gäste mit einem Pressing zu beeindrucken. Das gelang zuerst gut, und in der 7. Minute hatten die Westschweizerinnen auch die erste Chance bei einem Schuss von der Strafraumgrenze durch Ana Jesic. Nach Unkonzentriertheiten des Heimteams ging die Initiative dann aber auf die Blues über, die dem Heimteam das riskante Pressing gut verleideten und durch Sibylle und Noëmi (3x) zwischen der 10. und 19. Minute zu mehreren Möglichkeiten kamen, die beste davon zuletzt, als Noëmi in einen Freistoss Eminas laufen konnte und das Ziel nur um Haaresbreite verfehlte. Ein Eckball für das Heimteam brachte dann das einzige Tor der Partie: Flügelstürmerin Maud Ehrler erzielte es per Kopf gegen den Lauf in die linke Torecke (22., s. das Titelbild). Bis zur Pause hatten die Blues sich erholt, so dass man auf die zweite Hälfte hoffen konnte.
Schwierig waren hier zunächst zwei Offside-Entscheide des sonst guten Schiedsrichters, einmal in der 51. Minute ein solcher gegen Sese und dann drei Minuten später ein offensichtlicher Fehlentscheid, bei welcher der Unparteiische eine Verteidigerin in seinem Rücken nicht wahrnahm, als gleich drei unserer Angreiferinnen hätten aufs Tor ziehen können. Auf der anderen Seite wurde immerhin ein Tor des Heimteams wegen eines Fouls nicht gegeben (69.). Die beste Chance für die Blues hatte Mara in der 84. Minute, als sie allein auf den gegnerischen Goalie ziehen konnte, mit ihrem Heber aber leider das Ziel verfehlte.
Kein Wunder, dass sich nach dem Schlusspfiff bei den Gästen einiger Frust entlud, meist jeweils gegen sich selber. So seltsam es klingen mag: Die Betreuenden stimmt diese Reaktion eher zuversichtlich, denn es ist noch nicht allzu lange her, dass das Team solche Niederlagen recht gleichmütig hinnahm. Der Ehrgeiz, der sich hier manifestiert, kann uns helfen, wenn er mit einigem Abstand zu den Emotionen richtig kanalisiert wird: In mehr Kaltblütigkeit vor dem gegnerischen Tor nämlich. Wer nicht mitspielen durfte, ärgerte sich gewiss ebenfalls über die Niederlage; Freude machte aber die erneut tadellose kämpferische Leistung, welche die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhielt. Dafür gebührt diesem Team grosser Respekt.
FC Renens - FC Blue Stars Zürich Frauen 1968 (1:0)
SR Danny Santoro