Nach dem Sieg gegen Staad hatten wir uns für das Spiel in Winterthur einiges vorgenommen. Leider konnten wir nach gutem Beginn den Aufbruch der Eulach-Städterinnen Richtung Mond nicht verhindern. Ihr verdienter Aufstieg stand ohnehin schon vor der Partie fest. Derweil tat uns die Konkurrenz am Strich erneut den Gefallen, wie wir selber möglichst viele Punkte abzugeben.
In der Besprechung vor dem Spiel hatte Anja verlangt, dass das Team den Schwung aus dem Sieg vor einer Woche mitnimmt und von Beginn an versucht, den FCW unter Druck zu setzen. Das gelang 20, 25 Minuten auch ganz ausgezeichnet, zumal die Spielerinnen gut standen und viel liefen. Winterthur liess sich davon zunächst beeindrucken und machte in dieser Phase überraschend viele Zuspielfehler. Möglichkeiten auch vor dem Tor für die Blues waren die logische Folge. Schon in der 4. Minute setzte sich Emina sehr schön an der gegnerischen Grundlinie durch und Mia verpasste die Flanke nur knapp. Dann spielte Simi einen Pass in die Tiefe, Mia legte zu Sabi zurück, und via Goalie gelangte der Ball ins Aus. Beim fälligen Eckball stieg Noëmi am höchsten und köpfelte den Ball knapp über die Latte (13.). In der 20. Minute bediente Eymi schliesslich Mia mustergültig mit einer Steilvorlage, aber Mia brachte das Leder nicht richtig unter Kontrolle und der Abschluss ging daneben. Mia kann zuversichtlich sein, denn sie schien die Hitze gar nicht zu spüren und ging voll bis zum Schluss. Es fehlt wenig, dass sie wieder dort ist, wo sie vor ihrer Verletzung war.
Nach diesen Hoffnungsschimmern aber drehte das Heimteam das Spiel auf seine Seite. Joëlle musste einen Versuch von Elena van Niekerk parieren (23.) und wenig später traf Winti nach einem Konter den Pfosten. Die Führung fiel dann nach einer halben Stunde, nach einem schönen Durchspiel auf der linken Seite konnte Toja Rauch die Flanke im Zentrum verwerten. Elena kam dann in der 38. Minute nach einem weiteren Konter ebenfalls zu einem Torerfolg (38.).
Im zweiten Durchgang spielte beim warmen Wetter sicher auch eine Rolle, dass unsere Ersatzbank wegen vieler Absenzen und Verletzungen mittlerweile recht dünn besetzt war. Vom unglücklichen 3:0 wollen wir gar nicht erst berichten, auch nicht von den jetzt teils recht unglücklichen Entscheiden des sonst guten Schiedsrichters (einmal wurde uns ein Doppelpass als offside abgepfiffen, auf der anderen Seite lag beim 4:0 Wintis eine klare Offside-Position vor) und von dessen Fehlentscheid bei einem Penalty nach einer Szene, bei der Carmen mit einer sauberen Grätsche von der Seite den Ball getroffen hatte. Selbst die Winti-Schützin sah das so und zielte daneben (83.). Da stand es aber ohnehin bereits 4:0.
Jenu, Winti hat den Sieg und den Aufstieg mit Sicherheit verdient. Herzliche Gratulation an Adi Krysl, José Hernandez und ihr Team, das nach dem überraschenden Abstieg letzte Saison klargemacht hat, dass es wirklich in die NLB gehört. Was in Winterthur in den letzten 7 Jahren geleistet wurde, verdient höchsten Respekt und ist klar von Vorteil für den Schweizer Fussball bei den Frauen. Adi, die Baumeisterin des Erfolgs, möchte nach der Saison als Trainerin aufhören, um frischen Kräften Platz zu machen. Wahrscheinlich wird sie sich als Sportchefin um die wichtige Nachwuchsförderung kümmern, bei der der FCW nach wie vor mit Wiesendangen zusammenarbeitet, von dem es ursprünglich die Lizenz geerbt hat. Das sind alles sehr sympathische Zeichen einer nachhaltigen Klubpolitik, bei der alle Beteiligten letzten Endes gewinnen.
Trotz der Niederlage ist in der Tabelle erneut nicht viel passiert. Bühler hat Balerna ein Unentschieden abgetrotzt, die übrigen Konkurrentinnen erlitten Niederlagen. Damit beträgt der Abstand zum Strich noch immer 6 Punkte und zwischen uns und Thusis liegen mit Schwyz und Balerna zwei weitere Teams. Nächstes Wochenende folgt der Kracher zuhause gegen Thusis, bei dem volle Konzentration gefragt ist.
FC Winterthur - FC Blue Stars Zürich Frauen 1968 4:0 (2:0)
SR Manuel Pfister