In einem Spiel, an welches wir uns noch lange und sehr gern erinnern werden, schlug das Frauen 1 den FC Baar dank einer von A-Z überzeugenden Leistung mit 2:0. Das Team hievte sich damit erstmals in dieser Saison über den Abstiegsstrich und kennt seit fünf Matches nur noch eine Richtung: Nach oben.
Ja, nichts weniger als Löwinnenherzen (s. Titel) waren bei den Blues am Werk an diesem überraschend trockenen Oktobersonntag auf dem Hardhof. Paede hatte vor dem Spiel betont, dass wir in der Cup-Begegnung am 31. August mit dem FC Baar gegen das beste Team gewonnen haben, auf das wir diese Saison bislang getroffen sind. Das will schon etwas heissen, denn Baar befindet sich in der 1. Liga-Tabelle auf dem zweiten Platz und konnte diesen trotz der Niederlage in Zürich halten.
Paede gab dem Team auch ein Mittel gegen das Pressing des Gegners mit auf den Weg, welches uns in der Cup-Partie teils vor Probleme gestellt hatte. Die Spielerinnen setzten das Konzept sehr gut um, und zwar obwohl wegen Paedes Erkrankung unter der Woche keine Gelegenheit bestanden hatte, es im Training zu üben. Das Heimteam hatte von Anfang an klar mehr vom Spiel und entwickelte viel Druck. Nach gut einer halben Stunde konnte man konstatieren, dass die Führung längst verdient wäre, wenn nur das "Ding" mit der Chancenauswertung nicht wäre. Alle hatten sich schon auf ein torloses Unentschieden zur Pause eingestellt, als es gleich zweimal einschlug. Beim herrlichen 1:0 in der 45. Minute stieg Morenike bei Anjas perfekt getretenem Freistoss am höchsten und köpfelte den Ball ins Netz. More stand auch im Zentrum des zweiten Treffers, denn sie konnte kurz nach Wiederanpfiff in den Strafraum eindringen und dort nur mit einem Foul gestoppt werden. Der gut postierte Schiedsrichter zögerte nicht und gab Penalty. Mara erhöhte auf 2:0 - Goalie Aischa Kohler ahnte zwar die richtige Ecke und war noch mit den Fingerspitzen am Ball, konnte diesen aber nur ins eigene Netz ablenken.
Nach Wiederbeginn zeigte Baar zwar eine Reaktion und schaffte es, das Heimteam etwa zehn Minuten lang unter Druck zu setzen. Die Blausterne nahmen das Heft aber rasch wieder in die eigene Hand und konnten auch im zweiten Durchgang zeigen, wie viel Qualität im Team steckt (inkl. Bank). Während man zu Beginn der Saison oft das Gefühl hatte, dass zu viel von Anja abhängt, lässt sich inzwischen die ganze Mannschaft von ihrem Kampfgeist inspirieren. Die Spielerinnen sind auch läuferisch und technisch auf der Höhe und sind zu einem Team herangewachsen, welches jeden Gegner vor Probleme stellen kann. Es wäre ungerecht, hier einzelne Namen herauszustreichen. Möglichkeiten zur Erhöhung des Resultats bestanden auch in der zweiten Hälfte durchaus, etwa nach Janinas elegantem Durchbruch auf der rechten Seite (52.) oder beim Lattentreffer von Anouk in der 65. Minute nach feinem Zuspiel von Sabi. Wenn die Gäste doch einmal gefährlich wurden, war Sonia ihrem Team ein sicherer Rückhalt, etwa bei ihrer Fussabwehr gegen Leila Tushis Versuch aus kurzer Distand im Anschluss an einen Freistoss von Deborah Schneebeli (68.) oder bei einem weiteren free kick von Gina Rast aus 20m, den Sonia gekonnt um den Pfosten lenkte (77.).
Die Einzelheiten können alle sich selber anschauen mit einem Klick auf den Video-Link. Und wer dann noch nicht genug hat, kann sich mit dem dritten Link auch noch das Spiel vom vorausgegangenen Wochenende in Eschenbach anschauen (1:1), in dessen erste Halbzeit ebenfalls eine Blue-Stars-Leistung der Extraklasse zu sehen ist.
FC Blue Stars Zürich Frauen 1968 - FC Baar 2:0 (2:0)
SR Alberto Quintans
Tore FC Blue Stars Frauen: 45. Morenike 1:0; 45.+2 Mara (P) 2:0