Dank eines knappen, aber letztlich verdienten 0:1-Erfolgs beim FF Toggenburg in Bütschwil SG behält das Frauen 1 im Abstiegsstrudel das Heft in der Hand. Am Strich zeichnet sich für die letzten vier Runden ein Dreikampf ab, an dem auch noch Zürisee United beteiligt ist.
Wenn es eine Weltmeisterschaft im Zittern gäbe, wären die Blausterne Kronfavoritinnen für den Titel, denn in den letzten Jahren ging es eigentlich nie beruhigt in die Schlussphase der Meisterschaft. Nach der Niederlage gegen Zürisee United vor zwei Wochen waren wir am vorausgegangenen Wochenende unter den Strich gerutscht, denn während wir letzte Woche spielfrei hatten, konnte Zürisee auch Toggenburg schlagen und sich damit in der Tabelle vor uns schieben. Die Blues nutzten die Zeit für eine intensive Vorbereitung auf und neben dem Platz, wie sich auch am intensiven Verkehr auf dem Team-Chat ablesen liess.
Im Spiel gingen die Gäste von Beginn an heftig zur Sache. Nach einem unerlaubten Rückpass zu Toggenburg-Torhüterin Bernadette Hangartner kamen sie kurz nach Beginn zu einem indirekten Freistoss; Anjas Schuss nach Sabis Vorlage blieb aber hängen (3.). Gleich beim nächsten Angriff fiel das einzige Tor des Spiels: Anja war knapp ausserhalb der rechten Strafraumseite gefoult worden. Sabi trat den fälligen Freistoss. Lehrbuchartig brachte sie den Ball scharf und flach vor den Kasten. Anja hatte sich perfekt aus dem Pulk gelöst und erwischte die Torhüterin mit einer eleganten Täuschung gegen den Lauf. Kurz darauf versuchte sie es mit einem Briefkasten, aber Bernadette, die stets aktiv mitspielte, konnte gerade noch rechtzeitig die nötigen Schritte zurück machen.
Nach 15, 20 Minuten kam das Heimteam besser ins Spiel, auch weil wir uns plötzlich Ungenauigkeiten leisteten, etwas hektisch auftraten und dadurch den Faden verloren. Fabienne Brändle konnte am rechten Flügel aufs Tor ziehen, zielte aber zu hoch (16.). In der 20. Minute lag der Ball dann sogar in Joëlles Netz, aber der gut postierte Schiedsrichter Edvin Heljezovic erkannte auf ein (deutliches) Abseits Siri Bucherinis. In der Schlussphase der ersten Halbzeit fanden die Blues dann ins Spiel zurück, während das Heimteam nach dem Zwischenhoch plötzlich etwas ratlos wirkte. Eine Rolle spielte auch die Einwechslung von Janina in der 32. Minute, die sich sehr ins Zeug legte und kurz vor der Pause allein aufs Tor ziehen konnte. Bernadette klärte aber zur Ecke (44.). In der Nachspielzeit legte Anja einen Hammer von der Strafraumgrenze nach. Der Ball hätte wohl ins Kreuz gepasst, aber die Toggenburger Schlussfrau bewahrte ihr Team mit einer Glanzparade vor weiterem Schaden.
In der zweiten Halbzeit standen die Blues einem zweiten Treffer eher näher als die Gastgeberinnen. Bestimmt war nicht alles perfekt, aber es gelang recht gut, mit aktivem Spiel des Mittelfelds den gegnerischen Aufbau zu stören. Anja war überall anzutreffen. Die Abwehr spielte sehr konzentriert; besonders auffällig war erneut Didi, die selbst die schwierigsten Aufgaben mit beeindruckender Leichtigkeit meisterte. Leo F. versuchte Bernadette mit einem Lupfer zu erwischen (84.). Schon in der Nachspielzeit hatte Anja ihren letzten Glanzmoment des Spiels: Aus rund 30m knallte sie den Ball an die Latte.
Wie wichtig der Erfolg war, zeigt ein Blick auf die Tabelle, zumal das Spiel zwischen Schwyz und Zürisee erst am Sonntag stattfand. Schaut man sich die Anzahl Spiele und die Strafstatistik an, sieht es momentan wieder recht freundlich aus für uns. Allerdings müssen auch in den letzten vier Spielen Punkte her, denn es ist anzunehmen, dass das in der Rückrunde klar verbesserte Zürisee genau gleich wie Toggenburg wie wir alles für den Klassenerhalt tun wird.
FF Toggenburg - FC Blue Stars Zürich Frauen 1968 0:1 (0:1)
SR Edvin Heljezovic