Das Auswärtsspiel in Luzern wurde zum Lehrstück für offensive Effizienz: Die Gastgeberinnen siegten verdient mit 3:0, wobei die Null hinten weniger ihrer defensiven Stärke als unserer fehlenden Durchschlagskraft zuzuschreiben war.
Rein von den Ergebnissen her hätten wir uns die Reise nach Luzern auch schenken können, denn ein Forfait-Resultat wäre gleich ausgefallen wie das Spiel. Und der Halunke, der einen Moment der Unachtsamkeit ausnützte und uns die Veo-Kamera klaute, hätte ein anderes Ziel suchen müssen.
Aber bleiben wir beim Sport. Die Luzernerinnen hatten sich nach der Niederlage in Zürich viel vorgenommen und starteten mit einem intensiven Pressing. Ihre Aktionen waren zu Beginn allerdings zu übermotiviert, so dass zunächst nur harmlose Abschlussversuche zu beobachten waren. Nach und nach kamen auch die Blues zu Offensivaktionen. Ausgerechnet im Gegenzug zur besten folgte dann doch das 1:0: Nach einem schönen Angriff über More, Simi und Sabi kam Anja aus der zweiten Reihe zum Abschluss. Ihren Schlenzer parierte Luzern-Goalie Corina Widmer allerdings mühelos. Beim Gegenzug ging im Zentrum Lea Bucher vergessen, die sich nicht bitten liess und den Ball unter die Latte drosch (31.). Weil das Heimteam vorne zwar gefällig kombinierte, hinten aber nicht allzu sicher wirkte, rechneten wir uns in der Pause dennoch weiterhin Chancen aus.
Die zweite Halbzeit begann zwar aus unserer Sicht gut, aber beim ersten Luzerner Angriff überlistete Captain Julia Höltschi Joëlle mit einem gelungenen Heber zum 2:0 in der 48. Minute. Um jetzt noch zu punkten, hätten wir schon das Maximum aus unseren gegenwärtigen offensiven Möglichkeiten herausholen müssen. Die Blues bemühten sich auch redlich, aber ausser einem Freistoss von Anja in der 64. Minute, den Simi mit dem Kopf knapp verfehlte, gelang es uns nicht wirklich, Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu schaffen. Einzige Jubelszene blieb so Didis Grätsche gegen Lea im eigenen Strafraum in der 77. Minute, bei der Didi wirklich haargenau den Ball und nur den Ball traf und so die Situation bereinigen konnte. Die Aktion ist symbolisch für das Selbstvertrauen, mit welchem Didi mittlerweile auftritt. Das könnte eine Blaupause für das ganze Team sein, denn wenn es klappt, dann glaubst du an dich, und umgekehrt. Weil wir aber noch nicht so weit sind, mussten wir kurz vor Schluss nach einer präzisen Flanke von der Grundlinie auch noch das 3:0 durch Genita Dervishaj hinnehmen (84.).
Nächsten Sonntag spielen wir zuhause gegen die Wundertüte Staad. Die Ostschweizerinnen liegen zwar in unserer Reichweite. Einfach wird aber auch diese Aufgabe nicht.
FC Luzern Frauen - FC Blue Stars Zürich Frauen 1968 3:0 (1:0)
SR Ioannis Papanikolaou