Die Blues machen dort weiter, wo sie angefangen haben. Mit einem Sieg gegen Schlusslicht Schlieren und einem Unentschieden beim Tabellenführer Eschenbach holten sie weitere Punkte.
Ein neuer Geist weht seit einiger Zeit im Team. Es begann schon mit dem Trainingslager in Spanien im Februar und bestätigte sich in der Rückrunde der letzten Saison, mit dem dramatischen Spiel ganz zum Schluss in Erlinsbach. Wenn man dem neuen Geist einen Namen geben sollte, dann heisst sie Anja. Sagt ihr bitte nicht, dass ich das geschrieben habe, denn sie mag es nicht besonders, wenn sie im Zentrum steht. Aber seit sie als Ko-Trainerin auch wieder als Spielerin auftritt, ist es ihr gelungen, ihre Vorstellungen auch von innen auf das Team zu übertragen. Mit ihren hohen Ansprüchen an sich selber ist sie ein Vorbild für alle und steckt ihre Teamkolleginnen mit ihrer Zuversicht und ihrem bedingungslosen Einsatz an.
Wenn es darauf ankommt, ist sie zur Stelle, egal ob vorne, im Zentrum oder in der Verteidigung. Vor Wochenfrist beeindruckte sie durch ihren Führungstreffer zuhause gegen Schlieren aus gut 30 m. In Eschenbach spielte sie sich im Strafraum durch und bediente dann Leonie F. mit einem mustergültigen Pass, den Leo gekonnt in die tiefel linke Torecke versenkte.
Natürlich ist es nie nur eine Person, von welcher der Erfolg abhängt. In der neuen Saison konnte man aber förmlich zusehen, wie sich andere von der Begeisterung anstecken liessen. In Eschenbach blieb die Abwehr fast fehlerfrei, obwohl das Heimteam mit schnellen Angreiferinnen wie Saskia Holwerda und Anina Rudolf jeden Gegner ins Wanken bringen kann. Wenn auf der anderen Seite aber Didi, Domi, Sylwia und Simo verteidigen, wird es auch für sie ganz schwierig. Trotz der Führung brauchten die Blues den ganzen Einsatz einer unermüdlich kämpfenden Gruppe, um am Obersee den Punktgewinn ins Trockene zu bringen. Gecoacht wurde das Team in Paedes Abwesenheit von Christian Weber, der schon als C-Trainer bei den Blue Stars Frauen grossen Erfolg hatte. Christian ist die Ruhe in Person. Auch wenn ein Punkt in Reichweite ist, interessiert ihn die Matchuhr kaum. Im Gegenteil: Mit kalkuliertem Risiko postiert er auch bei gegnerischen Standards eigene Spielerinnen an der Mittellinie und schafft für den Gegner das Dilemma, den Dreier zu suchen und dabei womöglich in einen Konter zu laufen.
Der Erfolg kann sich umso mehr sehen lassen, als das gleiche Eschenbach erst vor zwei Wochen die erste Mannschaft von Schlieren (NLB) aus dem Schweizer Cup eliminiert hat. Natürlich hoffen wir auf eine Fortsetzung der Erfolge im Heimspiel nächsten Sonntag gegen das starke Wädenswil.
FC Blue Stars Zürich Frauen 1968 - FC Schlieren 2:1 (1:0)
Tore FC Blue Stars: 26. Anja 1:0; 71. ET
FC Eschenbach - FC Blue Stars Zürich Frauen 1968 1:1 (0:1)
SR Anis Fahrhat
Tor FC Blue Stars: 16. Leonie F. 0:1