Dank einer überzeugenden Leistung des ganzen Teams klappte es in Kloten endlich mit dem ersten Saisonsieg. Die Blues gingen früh 0:2 in Führung, mussten dann aber den Anschlusstreffer und nach einem ungerechtfertigten Elfmeter gar den Ausgleich hinnehmen. Aber dank Maras wunderbarem Tor nach Eymis Ecke sicherten sich die Stadtzürcherinnen zum Schluss doch das bessere Ende.
Gut, ganz fehlerfrei blieben die Blausterne auch an diesem Abend auf dem Stighag nicht, aber das spielte dieses Mal keine Rolle, denn bis auf zwei etwa 15-minütige Phasen in beiden Halbzeiten hatten sie eindeutig das Heft in der Hand. Besonders zu Beginn wirkten sie frischer und präsenter als das Heimteam, und viele Spielerinnen wuchsen selbst gemessen an den guten, aber unbelohnten Leistungen bisher in der Meisterschaft noch einmal über sich hinaus. Mara konnte nur mit Fouls gestoppt werden und stand auch am Ursprung des 0:1 in der 25. Minute, als sie Celia mit einem perfekten Steilpass freispielte (Titelbild). Die einmal mehr vorbildlich kämpfende Celia verwertete das Zuspiel überlegt und schob den Ball in die weite Torecke. Danach hatten wir plötzlich wieder etwas Angst vor dem eigenen Mut und ermöglichten es Kloten so, ins Spiel zu kommen. Aber als Noëmi die stark spielende Sabi losgeschickt und diese das Lattenkreuz nur knapp verfehlt hatte (34.), war klar, dass die Blues ihr Pulver noch nicht verschossen hatten. Es kam 30m vor dem gegnerischen Tor zum Freistoss. Bibi, nicht nur ein Turm in der Abwehr und dort im Zentrum zusammen mit Nish ein Dream-Team, zielte eine ihrer Bomben in die tiefe rechte Torecke. Kloten-Goalie Shannon Bärtschi konnte zwar abwehren, aber sie musste den Ball nach vorne abprallen lassen. Sese reagierte am schnellsten und schob so clever wie zuvor Celia zum 0:2 ein (35.). Wieder wurden wir danach etwas fahrig. Einen Fehler nutzte prompt Joy Lienert, eine alte Bekannte aus den Juniorinnen-Spielen und Ex-Team-Kollegin von Sabi bei Höngg, mit ihrem noch immer unvergleichlichen Torriecher mit einem platzierten Abschluss zum 1:2 (41.).
Nach dem Wechsel kam Shannon für Sabi, spürte aber nach kurzer Zeit ihr Knie wieder, so dass sie sich wieder auswechseln lassen musste. Weil Celia dadurch wieder zum Einsatz kam, blieb unser Spiel dennoch gefährlich. Ähnlich verhielt es sich mit Noëmi, die nach einer Verhärtung im Oberschenkel das Feld verlassen musste, denn das gab einfach Sabi Gelegenheit, eine glänzende Leistung mit mehreren Läufen über die linke Seite noch mehr glänzen zu lassen. In dieser Verfassung ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder trifft. Chiara kam für Domi, die viel gelaufen war und mit Krämpfen ausschied (56.), und auch Chiara spielte auf der rechten Abwehrseite hervorragend und leistete nicht nur einen wesentlichen Beitrag in der Defensive, sondern setzte auch immer wieder Akzente nach vorne am Flügel. Das gleiche Bild bot der Wechsel von Celia zu Emina (59.), die die beste Leistung der Saison zeigte und den linken Flügel mit ihrer Technik verzauberte. Nicht vergessen wollen wir auch Morenike, die über das ganze Spiel nicht nur starken offensiven Druck erzeugte, sondern mit einem ungeheuren Laufpensum auch hinten aushalf. Im Mittelfeldzentrum waren Eymi und Sese die gewohnt sicheren Werte. Wie aus heiterem Himmel mussten wir dennoch in der 79. Minute das 2:2 durch einen Penalty hinnehmen, der schlicht keiner war. Überhaupt hatte der Schiedsrichter an diesem Abend keine besonders glückliche Hand. Fast jeden Zweikampf taxierte er als Foul, beliess es aber umgekehrt bei blossen Ermahnungen bei Regelwidrigkeiten, bei denen eine Spielerin keine Chance auf den Ball hatte. Bei problematischen Entscheidungen zeigte er sich ausgesprochen dünnhäutig und verteilte in der Schlussphase eine gelbe Karte an den Trainer für eine Reklamation, die fünf Minuten zuvor erfolgt sein sollte und von der er nur gewusst haben will, dass sie von einer Spielerin auf der Bank gekommen sein soll, aber ohne sagen zu können, was er denn gehört haben wollte. Geradezu willkürlich war der Platzverweis für Mara nach einer gelb-roten Karte kurz vor Schluss für ein Dutzendfoul, wie er es in der ersten Halbzeit x-mal hatte durchgehen lassen, als Mara das Opfer gewesen war. Es wird Zeit, dass der Verband dafür sorgt, dass für die dritthöchste Frauenliga des Landes auch für die Schiedsrichter Minimalanforderungen aufgestellt und auch kontrolliert werden.
Die problematische Leistung konnte am Spielausgang aber nichts ändern, denn Eymi und Mara hatten bereits in der 82. Minute zu zweit eine Ecke ausgeführt und Mara hatte aus halblinker Position das herrliche 2:3 aus 20m erzielt (82.) und damit ebenfalls einen grossartigen Auftritt gekrönt. Man fühlte sich ein weiteres Mal an die Juniorinnen-Zeiten erinnert, als Mara und Sese mit ihren Toren viel zu den überlegenen Leistungen ihres Teams beigetragen hatten. Es darf gerne so weitergehen.
FC Kloten - FC Blue Stars Zürich Frauen 1968 2:3 (1:2)
SR Jack Fazliji
Tore FC Blue Stars Frauen: 25. Celia 0:1; 35. Sese 0:2; 82. Mara 2:3