Das Cupspiel der ersten Runde gegen den FC Basel wurde zur erwarteten einseitigen Sache und endete mit einem klaren 0:5. Allerdings konnten die Blues ihre defensive Kompaktheit durchaus unter Beweis stellen und bis zur 70. Minute ein 0:2 halten.
Dabei hatte die Partie recht schlecht, man könnte schon fast sagen an der Achilles-Ferse der Blausterne begonnen, denn bei einem Eckball in der 6. Minute ging Basels hängende Spitze, die griechische Nationalspielerin Eleni Markou völlig vergessen. Es war allerdings auch grosse Klasse, wie sie zum Kopfball hochstieg und den Ball gegen Joëlles Lauf in die Torecke auf der Seite köpfelte, aus der auch die Ecke gekommen war. Die Blues überzeugten aber durch ihre defensive Konsequenz und mussten bis zur 22. Minute auch keinen Torschuss Basels mehr zulassen, auch wenn die Ausflüge ennet der Mittellinie bei uns Seltenheitswert hatten. Dabei bestand die 4-3-3-Startaufstellung höchstens auf dem Papier, weil die Flügel gezwungen waren, das Mittelfeld nach hinten zu unterstützen. Das machten alle Akteurinnen sehr gut, besonders die Art, wie die ballführende Baslerin in dieser Zone jeweils der am nächsten postierten Mitspielerin übergeben wurde, um Laufarbeit und damit Kräfte zu sparen - bei der herrschenden Hitze war das besonders wichtig. Das 0:2 besorgte in der 22. Minute gleich wieder Eleni, die eine unübersichtliche Situation im 16er nutzte, als wir für einmal den Ball nicht wegbekamen. Bis dahin hatte die Defensivarbeit ausgezeichnet geklappt - ein Kompliment nicht nur an Joëlle und die Abwehrkette, sondern auch ans Mittelfeld, welches konsequent die Bälle vom eigenen Tor fernhielt. Auch Joëlles Abwehraktionen (z.B. in der 29. Minute gegen Sonja Merazguja aus kurzer Distanz) und auch Basler Ungenauigkeiten im Abschluss hielten uns bis zur Pause im Spiel.
Gleich nach dem Wechsel konnte Joëlle sich gegen Kristina Sundov ein weiteres Mal mit einer reflexartigen Abwehr auszeichnen (47.). Kurz darauf war bei einem Abschlag Joëlles Noëmi in der Mitte gestartet. Die Aufregung war allerdings nur kurz, denn das ausgezeichnete Schiedsrichter-Trio sah ein (wohl sehr knappes) Offside. Die Situation war schwer zu beurteilen, denn der Schiedsrichter-Assistent pflegt für gewöhnlich auf den Pass zu hören und die Angreiferin im Auge zu behalten. Bei grosser Distanz zur passgebenden Spielerin kann die verzögerte Schallübertragung auch zu Fehleinschätzungen führen. Aber nein: Wir brauchen keinen VAR und waren Gabriele Cacioppo und seinen Assistenten Dominique Uehli und Kevin Lang im Übrigen sehr dankbar für ihren in jeder Beziehung tadellosen Einsatz. Es gab Wechsel bei beiden Teams - es galten die Regeln der AWSL - bei uns kam Emina für Tanisha, wobei Sese vom Mittelfeld in die Zentralverteidigung ging. In der 67. Minute kam Sabi für Jessy, die ihre Klasse mehrmals hatte aufblitzen lassen. Und noch immer stand es nur 0:2. In der 70. Minute blieb Joëlle Siegerin gegen Mimoza Hamidi, aber dann führte ein dummer Prellball zum 0:3 durch Anna Miotto (71.). Auch das 0:4 fünf Minuten später war nicht schön anzusehen, denn es folgte auf einen Ballverlust beim Dribbeln in Zone 1, etwas das wir eigentlich vermeiden wollen - immer. Das 0:5 in der 81. Minute machte Elenis Hattrick perfekt und glich im Übrigen dem ersten Treffer. Als Noëmi und Celia für Liv und Lena in der 82. Minute vom Feld gingen, gab es Applaus vom zahlreichen Publikum, das die hervorragende kämpferische Leistung auch nach Spielschluss zu würdigen wusste. Die Blues hatten denn in der Schlussphase durchaus auch das Glück der Tüchtigen, als ein Heber in der 85. Minute hinter Joëlle auf den Boden schlug, aber von da nur an die Latte sprang. Ein schöner Angriff über die linke Seite durch Emina und More rundete das positive Bild ab, das die Blues boten.
Dass solche Spiele auch ganz anders ausgehen können, zeigt die Resultatübersicht. NLA-Vereine können auch viel höher gewinnen, wenn man nicht erfolgreich dagegen halten kann.
Schweizer Cup, 1. Runde
FC Blue Stars Zürich Frauen 1968 - FC Basel 0:5 (0:2)
SR Gabriele Cacioppo, Dominique Uehli, Kevin Lang