In einem unterhaltsamen Spiel setzten das Frauen 1 das in den ersten Trainings Geübte gut um und schlugen die U19 des FC Aarau verdient mit 2:0. Torschützinnen waren Sese und - nach einer Traumvorlage von Lena - Domi.
Tests gegen U-Mannschaften von NLA-Vereinen sind schwer einzuschätzen. Man kann davon ausgehen, dass die Spielerinnen technisch und konditionell sehr gut sind, aber der Schritt von den Juniorinnen zur A-Mannschaft ist auf allen Stufen recht gross. Blues-Trainer Patrick Reymond stand zudem vor dem Problem, dass viele Spielerinnen noch ihre verdienten Ferien geniessen, so dass er auch auf Kräfte der 3. Mannschaft zurückgreifen musste. Die Bezeichnung wird allerdings dem aus dem A+ der letzten Saison hervorgegangenen Team von Franz Betschart nicht gerecht, denn wegen der überragenden Leistung in der letzten Saison beschloss der Klub kurzerhand, das Team im Erwachsenenfussball anzumelden. Zwei der vielen Glanzlichter sind da Saskia und Lena, die ihre Qualitäten auch heute unter Beweis stellen konnten. Erstmals offiziell als Blaustern trat heute Bibi auf, die vom FC Ems zu uns wechselte, nachdem sie schon mehrere Saisons mit uns trainiert hatte. Zurück im Team war erstmals Sese nach ihrer Fussverletzung zu Beginn der Rückrunde.
Jessy hatte im "huddle" vor dem Spiel gesagt, die Gegnerinnen könnten vom Alter her ihre Kinder sein; da würde sie nicht so gern verlieren. Entsprechend konzentriert gingen die Blues denn auch zur Sache und setzten Zeichen. Besonders gefällig war das Aufbauspiel, auch wenn man es gegen Ende der Partie mitunter übertrieb mit der Spielfreude. In der Meisterschaft könnte es da durchaus zu Ballverlusten kommen, auch wenn das heute Gebotene schön anzusehen war. Bibi harmonierte in der Innenverteidigung sehr gut mit Nish, die sich immer mehr zur Regisseurin entwickelt. Schon zu Beginn kamen die Blausterne so auch vorne zu Möglichkeiten, so in der 7. und 13. Minute, wo bei Noëmi nur wenig fehlte, einmal nach einem Steilzuspiel von Jessy und dann auf eine perfekte Flanke von Mara. Wenig später traf Noëmi dann wirklich, aber Schiedsrichter Renato Dambone hatte zu recht ein Offside erkannt. Die Blues hatten auch in der Folge ein deutliches Chancenplus, aber Jessy, Sese und Noëmi hatten vorerst keinen Erfolg. Die Aarauerinnen hatten ihre beste Möglichkeit in der 22. Minute, als ein Kopfball Venesa Jetishis nach einem Freistoss von Verteidigerin Ramona Cotti am Tor vorbeiging. Aarau begnügte sich mit einer Dreier-Abwehr, was das Team zusammen mit der oft weit vorne postierten Torfrau hinten anfällig machte. Noëmi probierte es schon in der 35. Minute mit einem Abschluss aus 40m. Kurz vor der Pause klappte es dann mit einer ähnlichen Aktion von Sese, bei welcher allerdings auch etwas Glück nötig war. Der Ball stieg hoch und höher und senkte sich dann auf so steiler Bahn unter die Latte, dass zuerst niemand jubelte, weil man nicht sicher sein konnte, ob der Ball nicht hinten auf das Netz gefallen war.
Nach dem Wechsel versuchte Aarau unser Spiel konsequenter zu stören, aber unser Team liess sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Lena kam für Mara, aber sonst blieb Vieles beim Alten, auch die ungenügende Chancenauswertung. Sehenswert war dafür das 2:0 in der 69. Minute: Lena eroberte den Ball auf der linken Seite des Mittelfelds, lief ins Zentrum und passte scharf in die rechte Spitze, wo Domi losgelaufen war und den Ball gekonnt in die weite flache Torecke versenkte. Genauso sehenswert war auch eine Aktion in der 81. Minute, bei der Noëmi den Ball zuerst in der Luft kontrollierte und ihn beim zweiten Touch nur knapp über die Latte setzte, ohne dass das Leder zuvor den Boden berührt hätte.
Nach dem Schlusspfiff war man sich einig, dass es ein unterhaltsames Spiel war. Die gute Leistung und die Spielfreude, welche unsere Akteurinnen an den Tag legten, sind sicher eine gute Grundlage für die kommende Saison, auch wenn man solche Tests natürlich nicht überbewerten darf. Nach den teils frustrierenden Spielen der Frühjahrsrunde tut ein solcher Match aber dennoch der Seele gut.
FC Blue Stars Zürich Frauen 1968 - FC Aarau U19 2:0 (1:0)
SR Renato Dambone