Nach einer verhaltenen ersten Halbzeit mit einem Rückstand in der Nachspielzeit sicherten sich die Blausterne gegen Wil in allerletzter Minute durch einen prächtigen Treffer von Jessica Berger noch einen Punkt. Höhepunkt der Partie war aber die lange ersehnte Rückkehr von Dragi Martic nach einer 2-jährigen Verletzungspause.
Es sei eine Halbzeit ohne Emotionen gewesen, meinte Paede zur Pause. In der Tat war der erste Teil der Partie zwischen den Blues und dem FC Wil eine verhaltene Angelegenheit und glich damit demjenigen vor fast genau einem Jahr, als der Abschied von Helmar Bauer auf die Stimmung drückte. Dieses Mal war der Grund wohl der drohende erneute Unterbruch der Meisterschaft - der Vorgang als solcher soll hier nicht weiter kommentiert werden. Der FC Wil zeigte sich zu Beginn aggressiver und wurde für seine Bemühungen mit dem 0:1 durch Jasmin Frick nach einem Eckball in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit belohnt.
Die Pausenansprache zeigte immerhin Wirkung. Die Blausterne spielten viel besser als vor dem Wechsel und vor allem mit Leidenschaft. Fast schon Symbolkraft hatte unsere erste gelbe Karte diese Saison. Mara blieb in der 60. Minute neben der eigenen Strafraumseite keine Wahl; die Gegnerin hätte sonst aufs Tor ziehen können. In der 61. Minute dann kam Dragis grosser Moment: Nach einer gefühlten Ewigkeit seit dem Spiel in der Abstiegssaison 2017/18 gegen Südost konnte sie zum ersten Mal wieder auflaufen und wurde von den Mitspielerinnen mit einem Applaus begrüsst. Sie gab der Partie auch gleich Farbe und zeichnete sich mit mehreren gefährlichen Freistössen aus. Fast wäre ihr - und es wäre beileibe nicht das erste Mal gewesen - ein direkt verwandelter Eckball gelungen. Leider blieb das Tüpfchen auf dem i aus und der Ball strich haarscharf am zweiten Torpfosten vorbei (s. Bildstrecke). Dragi unterstrich damit, dass sie schnell wieder ihre alte Rolle spielen möchte. Ihre Tore können wir weiss Gott gebrauchen. Heute aber blieb es Jessy vorbehalten, dem Heimteam den Punkt zu retten, nachdem schon niemand mehr daran geglaubt hatte. Die Szene glich fast einer Torszene gegen Staad. Nach einem Fehler des Gegners konnte Jessy aus halblinker Position aufs Tor ziehen. Dort hatte sie eine Verteidigerin und die Torhüterin vor sich, zirkelte den Ball aber mirakulös an den beiden vorbei zum viel bejubelten Ausgleich ins Netz. Ein schöneres Geschenk konnte es für Dragis Rückkehr gar nicht geben. Und der Punkt kann sich im weiteren Meisterschaftsverlauf noch als wichtig erweisen. Ein neuer Saisonabbruch ist nämlich unwahrscheinlich. Nach dem angepassten Reglement wird die Saison gewertet, wenn mindestens die Hälfte aller Spiele durchgeführt worden ist. Drei Runden vor Ende der Vorrunde dürfte jetzt schon klar sein, dass dieses Minimalziel spätestens im Frühling erreicht werden kann. Natürlich hoffen wir bei einem Unterbruch der Meisterschaft auf eine vollständige Rückrunde samt Nachholung der fehlenden Partien. Wir werden sehen.